Stressbewältigung und Burnoutprävention

Autor: Gerd (Seite 4 von 5)

Wo ist bloß meine Energie hin?

Manchmal fühlen wir uns schlapp und müde, ohne recht zu wissen warum. Obwohl wir nicht mehr als gewöhnlich arbeiten, fällt uns alles schwerer und kostet Überwindung. Auf den Spuren nach der Frage: ‚Wo sind meine Energien?‘ Ein interessantes Modell gibt uns Hinweise darauf wo wir unsere Energien verbrauchen und wie wir unsere Kräfte einteilen sollen, um Burnout zu vermeiden. – Autor: GS

Als Trainerin und Autorin ist sie bekannt für die von ihr entwickelten Lerntechniken: Vera Felicitas Birkenbihl. Mir gefällt ihr nicht ganz so bekanntes Modell des Energien-Haushalts aus dem Buch „Freude durch Stress“. (1) Ich werde im Folgenden das Modell erklären und auch meine eigenen Interpretationen miteinfließen lassen:

Vera F. Birkenbihl sieht den Energiehaushalt auf fünf Arten von Energien verteilt:

A-Energien: Dies sind jene Energien, die der Körper braucht, um zu funktionieren.

B-Energien: Diese werden für persönliche Themen aufgebraucht, insbesondere für das Selbstwertgefühl. Birkenbihl verwendet dafür auch die Frage: Bin ich ok?

C-Energien: Diese Art von Energie interpretiere ich so, dass wir unsere Kräfte für Zukünftiges oder Vergangenes verbrauchen. Wenn wir hingegen im Hier und Jetzt leben, benötigen wir keine C-Energien.

D-Energien benötigen wir für Aktivitäten wie unsere Arbeit, Erledigungen im Haushalt oder auch für Sporttraining.

E-Energien: E steht für Erweitern und Entdecken. Diese Energien tragen maßgeblich zu Entwicklung und Veränderung bei. (2)

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Sport ist gesund – oder Sport ist Mord?

Viele Menschen sehen Bewegung und Sport als eine der besten Methoden zum Stressabbau. Andere berufen sich auf Churchills „No sports“ und weisen auf ungesunde Überbelastungen des Körpers hin. Wer hat nun recht? Eine Betrachtung aus der Sicht der Stressbewältigung und Burnoutprävention. – Autor: GS

Nach einem stressigen Arbeitstag raus aus der Arbeit, hin zum Tennisplatz. Zwei Stunden Training. Dreimal die Woche. Am Wochenende Meisterschaften und Turniere. Wie gut passen Stress im Beruf und Sport zusammen? Wieviel Sport ist noch gesund? Welche Sportarten passen besser zu einem anspruchsvollen Joballtag?

 

Sport als Muss für körperliche und geistige Gesundheit

Die Meinungen über die Notwendigkeit von Sport gehen weit auseinander. Die einen meinen, dass regelmäßige Bewegung ein Muss ist für körperliche und geistige Gesundheit. So regelt Sport den Zuckerhaushalt, stärkt Knochen, stabilisiert das Herz-Kreislauf-System, hält Adern gesund und reduziert das Krebsrisiko. Auch für das Gehirn ist das körperliche Training förderlich und wirkt sogar als Stimmungsmacher gegen Angststörungen und Depressionen. (1)

Andere Theorien besagen, dass jedem Lebewesen bezogen auf das Körpergewicht die gleiche Lebensenergie zur Verfügung steht. Demnach reduziert jeder Energieverbrauch unser Guthaben am „Lebensenergiekonto“. Wer also ähnlich einem Formel-1 Auto ständig Vollgas im Leben gibt, muss mit einer kürzeren Lebensdauer rechnen. (2)

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Pilgern – Ein Elixier gegen Stress und Burnout

Die alte Tradition des Pilgerns gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Ob auf dem Jakobsweg, in Tibet oder auf dem Weg nach Rom, immer mehr Stressgeplagte und Burnout Gefährdete wollen mit dem Rucksack auf den Schultern Abstand nehmen vom Alltag. Ich habe es nun endlich auch probiert und berichte im folgenden Beitrag von meinen Erfahrungen. – Autor: GS

Schon seit Jahren habe ich es mir vorgenommen, letzte Woche nahm ich es endlich in Angriff. Ich pilgerte, und zwar von Wien nach Mariazell auf dem Wiener Wallfahrerweg bzw. der sogenannten Via Sacra. Es war eine sehr schöne Erfahrung und ich kann jetzt sehr gut verstehen, warum so viele Menschen vom Pilgern begeistert sind. Hier ein paar Gründe dafür:

Sich selbst spüren

Am ersten Tag meiner Wallfahrt versuchte ich noch meine Etappen genauestens zu planen. Ich nahm mir vor, wie lange und wie weit ich gehen würde, plante sogar meine Pausen ein. Die Konsequenz daraus war, dass ich mein Etappenziel bei weitem nicht erreichte und schon am Nachmittag fix und fertig war. Zudem führte mir ein Schwindelanfall vor Augen, dass ich bei dieser körperlichen Belastung mehr als sonst essen musste. Mir war nicht aufgefallen, dass mein Körper nach mehr Nahrung verlangte.

Ab dem zweiten Tag machte ich es anders: Es gab kein Etappenziel. Ich machte die Pausen, wenn ich mich danach fühlte und hörte aufmerksam in meinen Körper hinein, um herauszufinden, wann er Nahrung und Flüssigkeit brauchte. Siehe da, ich war weniger müde und überrascht, wie weit mich meine Füße an einem Tag tragen konnten. Ich hatte gelernt, wieder mehr auf meinen Körper zu achten.

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Freizeitgestaltung – Geben Sie dem Parasympathikus eine Chance!

Wer Stress in einer anstrengenden Berufstätigkeit hat, braucht einen entsprechenden Ausgleich in der freien Zeit. Dabei muss man darauf achten, dass das Hobby nicht zur zusätzlichen Belastung wird. Tipps für die richtige Freizeitgestaltung aus der Sicht der Burnoutprävention und eine Buchempfehlung. – Autor: GS

Ein imaginärer Freund, nennen wir ihn Günther, hat einen anspruchsvollen Job, der ihm Spaß macht. Er achtet auf einen guten Ausgleich in der Freizeit. Günther treibt viel Sport, verbringt viel Zeit mit den Kindern, trifft sich mit Freunden, macht zweimal im Jahr Urlaub und geht gelegentlich „wellnessen“. Deshalb versteht Günther nicht, warum er immer gestresst und nahe am Burnout ist. Woran liegt das? Werfen wir einen genaueren Blick auf Günthers Tagesablauf:

Nach einem harten Arbeitstag fährt Günther direkt zum Tennisplatz. Ein Match gegen einen Arbeitskollegen soll gleichzeitig ein gutes Training sein für das anstehende Vereinsturnier, das er als Funktionär selbst organisiert. Danach hetzt er nach Hause, schlingt schnell sein Essen hinunter, um noch den Kindern eine Gutenachtgeschichte vorlesen zu können. Beim gemeinsamen Fernsehen mit seiner Frau schlägt er den Laptop auf und bearbeitet nebenbei noch ein paar Emails.

Man sieht schon, Günther gestaltet auch einen Großteil seiner Freizeit nach Leistungsaspekten. Selbst wenn er in die Sauna geht, macht er zu viele Aufgüsse und bleibt sehr lange in der heißen Kabine. Im Urlaub ist jeder Tag verplant und vollgepackt mit Unternehmungen. Günther kommt kaum zur Ruhe.

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Meditation ist nichts für mich! – Wirklich?

Meditation gilt als eine der besten Methoden, um sich zu entspannen. Doch der Zugang ist nicht so einfach. Viele denken dabei an still da sitzen, langsam atmen und an nichts denken. Ich selbst bin zu der Erkenntnis gelangt, dass Meditation etwas sehr Individuelles ist, und dass man einiges ausprobieren muss, um zur richtigen Methode zu gelangen. Ein Erfahrungsbericht. – Autor: GS

 

Mit Meditation habe ich mir jahrelang sehr schwer getan. Ich hatte aber auch ein sehr einseitiges Bild von Meditation: Schneidersitz, still sitzen, auf den Atem konzentrieren und versuchen, nichts zu denken. Länger als fünf Minuten habe ich das nie ausgehalten, meistens weil mir langweilig war. Insbesondere an nichts zu denken (oder die Gedanken vorbeiziehen zu lassen) fiel mir schwer. Zudem tat ich mir noch schwerer damit, wenn ich gestresst war. Also gerade dann, wenn ich es am meisten brauchte runterzukommen.

Durch einen Freund habe ich vor ein paar Monaten einen anderen Zugang bekommen. Er hat mir ein paar andere Formen von Meditation gezeigt, die ich bisher nicht kannte. Nun sage ich mir während der Meditation innerlich ein Mantra vor, bringe durch Laute Körperteile von mir zum Vibrieren oder versuche, den Atem an meinen Herzschlag anzupassen. Damit bin ich so beschäftigt, dass ich kaum noch an andere Dinge denke und mich definitiv nicht mehr langweile. Aber das wichtigste dabei ist, dass ich mich sehr gut entspannen kann und nach aufregenden Ereignissen schneller zur Ruhe komme.

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Selbstwirksamkeit als Schlüssel gegen Stress

Warum gibt es Menschen, die in den schwierigsten Situationen gelassen bleiben, während andere schon bei dem kleinsten Problem in Stress geraten? Eine wichtige Rolle spielt dabei die Selbstwirksamkeit also der Glauben, eine schwierige Situation meistern zu können oder nicht. – Autor: GS

In seinem Buch „Rotkäppchen und der Stress“ beschreibt Manfred Spitzer ein interessantes Experiment (1):

Eine Ratte in einem Käfig erhält einen kleinen elektrischen Schock über den Drahtfußboden. Das Ereignis wird durch das Aufleuchten eines Lichts angekündigt. Die Ratte kann den schmerzenden Stromstoß abwenden, indem sie rechtzeitig nach dem Signal einen Schalter betätigt. Ab und zu ist sie jedoch zu langsam und bekommt einen Stromschlag.

In einem weiteren Käfig in einem anderen Raum sitzt eine weitere Ratte, die immer dann einen Stromstoß erhält, wenn dies auch im anderen Käfig der Fall ist. Ihr ist es aber im Gegensatz zu ihrer Artgenossin nicht möglich den elektrischen Schock zu verhindern.

Welche Ratte hat nun mehr Stress? Man könnte meinen die erste, weil sie bei Aufleuchten des Lichtes schnell reagieren muss, während das zweite Tier nichts tun muss, weil sie den elektrischen Schock ohnehin nicht abwenden kann. In Wirklichkeit hat jedoch die zweite Ratte die größere Konzentration von Stresshormonen.

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Burnoutprävention durch Stärkung der Verdauung?

Es gibt noch wenige Forschungsergebnisse darüber, aber vieles spricht dafür, dass uns eine gute Verdauung, insbesondere eine gute Darmflora, resistenter gegen Stress und Burnout macht. Trifft der altbekannte Spruch „Gesundheit beginnt im Darm“ auch auf die psychische Gesundheit zu? Eine Zukunftsvision. – Autor: GS

Den Bestseller „Darm mit Charme“ von Giulia Enders haben wahrscheinlich einige von Ihnen gelesen. Hier bin ich das erste Mal auf den Einfluss der Darmflora auf unser Gehirn gestoßen. In dem Buch wird geschildert wie Mäuse ihr Verhalten ändern, wenn sie andere Darmflorabakterien erhalten. Die Tiere können dadurch mutiger oder ängstlicher werden. (1)

Die Darmflora hat Auswirkungen auf sämtliche Aspekte unserer Gesundheit

Noch weitreichender sieht der Forscher und Neurologe John Cryan den Einfluss der Darmflora. In einem Interview mit dem Standard (2) sagt John Cryan: „„Die Darmflora hat Einfluss auf sämtliche Aspekte unserer Gesundheit … nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt, sondern etwa auch auf unser Herzkreislaufsystem.“

Ähnlich wie Enders vermutet er, dass eine Veränderung der Zusammensetzung unserer Darmbakterien auch zu Verhaltensänderungen führt. Versuche bei Tieren zeigen, dass diese durch Verabreichung bestimmter Lactobakterien weniger intensiv auf Stress reagieren.

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Der hohe Anspruch an sich selbst

Ich möchte cool sein. Ich möchte keine Schwächen zeigen. Ich will immer fröhlich sein. Die Ansprüche an unsere Persönlichkeit sind vielschichtig und oft unerreichbar. Je weiter diese Wünsche und die Realität auseinanderklaffen, umso enttäuschter sind wir von uns selbst. – Autor: GS

Wir haben sehr viele Ansprüche an uns selbst. Dabei meine ich jetzt weniger konkrete Ziele wie „ich will gut verdienen“ oder „ich möchte ein schönes Haus“, sondern Erwartungen an die eigene Persönlichkeit. In der Arbeit wollen wir uns leistungsfähig präsentieren, möglichst keine Schwächen zeigen. Auf der Party wollen wir gut drauf, fröhlich und lustig sein. Wenn uns jemand verbal angreift, wollen wir gelassen bleiben und schlagfertige Antworten geben.

Hohe Ansprüche machen uns frustriert und unzufrieden

Doch wie geht es uns, wenn wir feststellen, dass wir nicht so sind wie wir es gerne hätten? Hier liefert die Selbstdiskrepanztheorie von E. Tory Higgins (1) gute Hinweise. Higgins spricht von dem realen Selbst, also wie wir selbst glauben zu sein, und dem idealen Selbst, also wie wir gerne sein möchten. Eine große Differenz zwischen realem und idealem Selbst macht uns verwundbar für Enttäuschung und Unzufriedenheit. Darüber hinaus frustrieren uns unerfüllte Hoffnungen und Wünsche.

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Was tun, wenn nahestehende Menschen Burnout gefährdet sind?

Menschen, die nahe am Burnout sind, verleugnen zumeist ihr Leiden und verweigern jede Hilfe. Angehörige und Freunde sind bisweilen ratlos und geraten ihrerseits in einen gestressten Zustand. Doch wie verhält man sich am besten, wenn geliebte Menschen Gefahr laufen auszubrennen? – Autor: GS

Verleugnung der Probleme

Wer Burnout gefährdet ist, will meistens seine Probleme nicht wahrhaben. Gabriele Kypta meint sogar, dass Verleugnung das Hauptmerkmal von Burnout ist. (1) Da sich diese Menschen ihre Situation selbst nicht eingestehen, nehmen sie auch keine Hilfe von anderen an.

 

Verzweiflung bei Angehörigen

Freunde und Verwandte leiden oft mit, wenn sie die Veränderungen von Menschen sehen, die auf ein Burnout zusteuern. Dass ihre Angebote abgelehnt werden, frustriert sie zusätzlich. Oft kommt es dadurch zu einer Verschlechterung der Beziehung, weil auch die Betroffenen sich nicht verstanden fühlen. Es kann zu einer sogenannten abwärtsgerichteten depressiven Spirale kommen. (2)

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Warum uns Gruppen und Gemeinschaften stärken

Dass es im Sinne der Stressbewältigung und Burnoutprävention wichtig ist, ein gutes soziales Netz aufzubauen, weiß man weithin. Weniger bekannt ist, dass Gruppen und Gemeinschaften die Resilienz, in unserem Sinne also die Widerstandsfähigkeit gegen Stress, mehr stärken als Beziehungen und Freundschaften zu einzelnen Menschen. – Autor: GS

Mehr Lebenszufriedenheit durch Gruppen

Wieder einmal hat mich Psychologie heute inspiriert, diesmal das Heft Juni 2015. Im Artikel „Gemeinsam glücklich“ von Annette Schäfer werden zahlreiche Studien zitiert, die belegen sollen, dass uns Gruppenzugehörigkeit gut tut. Demnach zeigen Personen, die mehreren Gruppen angehören mehr Lebenszufriedenheit. Außerdem leben diese Menschen gesünder und neigen weniger zu Depressionen.(1)

Vorteile einer Gruppe

Bei näherer Überlegung erscheint mir das auch logisch. Einzelne Personen sind nicht immer verfügbar. Mal ist der Freund zu beschäftigt oder verreist, mal bewirkt ein kleiner Streit, dass man sich länger nicht sieht. Gruppentreffen, so wie der Stammtisch am Mittwoch Abend, finden auch statt, wenn der eine oder andere ausfällt. Zudem sind Gruppenzugehörigkeiten mit Regelmäßigkeiten verbunden. Auf meine Fußballrunde am Freitag Nachmittag habe ich mich immer die ganze Woche schon gefreut. So etwas gibt einem auch Stabilität.

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